Krebs: Molekül aktiviert körpereigene Abwehr

STING macht laut Wissenschaftlern von Scripps Research Hoffnung auf neue Medikamente

La Jolla Forscher von Scripps Research http://scripps.edu haben ein Molekül entdeckt, das mit STING ein natürliches immunstärkendes Protein aktivieren kann. Die in “Science” veröffentlichten Ergebnisse bedeuten einen wichtigen Fortschritt in der Onkologie, da das Protein STING für seine starke, gegen Krebs wirkende Eigenschaften bekannt ist.

Unterdrückung als Ziel

STING stellt das Immunsystem gegen virale und kanzeröse Angreifer auf. Aufgrund seiner Rolle in der Förderung der Antitumor-Immunität sind auch Entwickler von Medikamenten sehr an diesem Protein interessiert. Die natürlichen Aktivatoren von STING im Körper sind instabile, mit der DNA verwandte Moleküle, die nicht lange im Blutfluss verbleiben. Das hat die Entwicklung von Behandlungen verhindert und die Suche nach einem widerstandsfähigeren, STING aktivierenden, kleinen Molekül ausgelöst.

Gesucht wurde nach einem Molekül, dass im Blut zirkulieren und “systematisch” gegen Tumore arbeiten kann, egal wo sie sich im Körper befinden. Die Forscher untersuchten daher eine Reihe von kleinen Molekülen mit unterschiedlichen Strukturen und identifizierten mehrere, die STING aktivieren. Nachdem eines dieser Moleküle zur Optimierung seiner Eigenschaften optimiert worden war, zeigte sich, dass die systematische Verabreichung mit einer Injektion bei Mäusen das Wachstum einer aggressiven Form eines Melanoms deutlich verringerte.

Diese Entdeckung eröffnet die Möglichkeit eines zirkulierenden Medikaments, dass STING aktiviert und eine ganze Reihe von Krebserkrankungen unterdrücken kann. Laut Seniorautor Luke Lairson kann ein systemisches, STING aktivierendes Molekül erheblichen Nutzen mit sich bringen – und zwar nicht nur als Therapeutikum gegen Krebs und Infektionskrankheiten, sondern auch für die Untersuchung der von STING abhängigen Antitumor-Immunität und als Träger von anderen mit STING in Verbindung stehenden biologischen Prozessen.

Erste Tests erfolgreich

Laut Larson und seinen Kollegen aktiviert ihr optimierter STING-Aktivator mit der Bezeichnung SR-717 das STING-Protein auf die gleiche Art und Weise wie die natürlichen Aktivatoren im Körper. Mittels Röntgenkristallografie konnte nachgewiesen werden, dass SR-717 und sich ein bekannter natürlicher Aktivator an die gleiche Stelle bei STING anbindet und die gleiche Formveränderung des Proteins auslöst.

Bei einem Tiermodell eines aggressiven Melanoms unterdrückte SR-717 das Tumorwachstum drastisch, verhinderte eine Metastasenbildung und löste die Präsentation von Tumorzellen beim Immunsystem aus. Zusätzlich wurden rund um die Tumore die Werte der CD8+T-Zellen und der NK-Zellen deutlich erhöht. Beide sind dafür bekannt, die stärksten Waffen des Immunsystems gegen Tumore zu sein. Bei dieser wirksamen Dosis konnten bei beiden Tieren keine schweren Nebenwirkungen festgestellt werden.

Quelle: Pressetext

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